Es braucht eine potenzielle Bereitschaft, die Veränderung zu machen. Dafür brauchen wir die Gewissheit, dass wir in Verbindung mit den anderen sind, dass wir alle Teil eines sozialen Zusammenhanges sind, in dem wir das hier tun.
Wie sind wir verbunden?
Diese Selbstbesinnung, „Wie bin ich mit der Welt verbunden?“ und mit meiner nächsten Welt, meinen Kolleg:innen, „Wie sind wir verbunden?“ ist eine Voraussetzung für alles andere: für Schichtübergaben, für Problemlösungen, für Informationsweitergaben, um stille Post zu vermeiden oder auch Konflikte aufzulösen. Damit zu arbeiten finde ich im Moment sehr segensreich. Der Mensch gerät mit seinem Bedürfnis nach Verbundenheit damit wieder in den Mittelpunkt, und zwar nicht auf eine esoterische und transzendente Weise, sondern sehr praktisch. Jeden Tag in jeder Schicht von 6:30 bis 14:00 Uhr.
Das Thema Verbundenheit hat mich zurückgeführt auf die ganz einfache Frage: Hören wir uns überhaupt noch zu?

Die Voraussetzung für Verbindung ist nicht reden, sondern hinhören. Im Moment mache ich in Workshops hochinteressante Erfahrungen mit einer kleinen Methode. Die Methode heißt „Deep listening“. Vertieftes Zuhören. Sich einfach mal darauf zu konzentrieren, den anderen sprechen zu lassen und versuchen zu verstehen, was der andere sagt, ohne gleich „aber“ zu sagen oder „ich hab‘ auch eine Idee“. Und wenn man die Methode den Leuten nahe bringt, erlebe ich, dass die Leute sich gar nicht besonders schwer damit tun, die Dinge anzuwenden, obwohl das sehr ungewöhnlich ist.
Die Voraussetzung für Verbindung ist nicht reden, sondern hinhören.
„Hören wir uns eigentlich noch zu?“ Diese Frage ist es wert sich zu stellen.